Weitere Maßnahmen zu Erhöhung der Verkehrssicherheit nötig

Potsdam, 11. Februar 2010: Zur Verkehrsunfallbilanz des Landes Brandenburg im Jahr 2009 erklärt die Präsidentin der Landesverkehrswacht Brandenburg Anita Tack, MdL: 2009 war ein Jahr der Gegensätze in der Verkehrsunfallentwicklung. Weniger Personenschadenunfälle im Bundesvergleich – dabei aber ein Spitzenplatz bei den Toten und Anstieg der Unfallzahlen und Zahl der Verletzten absolut. Negativtrend bei Baum- und Motorradunfällen, Rückgang bei Disco– und Alkoholunfällen. Die Landesverkehrswacht sieht es als Herausforderung an, weiter am Ziel der drastischen Verringerung des Verkehrsunfallgeschehens mitzuarbeiten. Noch immer ist das Flächenland Brandenburg im Bundesvergleich in der Spitzengruppe bei getöteten Verkehrsteilnehmern. Von der Vision zero sind wir leider noch weit entfernt. Neun Prozent weniger Tote im Vergleich zum Vorjahr machen 20 Personen aus – wie viel persönliches Leid und Unglück für jeden einzelnen!

Wir kämpfen als Verkehrswacht darum, Jeden und Jede zu erreichen und Verkehrsunfälle mit ihren schlimmen Folgen nicht zuzulassen. Die Angebote reichen von Kindergartenkindern bis zu Senioren, und wenn es 2009 weniger Unfälle mit jungen Fahrern gab, hoffen wir, dass unsere speziellen Programme und Angebote für die Altersgruppe der 17-25 Jährigen auch gefruchtet haben.
Speziell für die immer älter werdenden Verkehrsteilnehmer, die zum Erhalt ihrer Mobilität alle Verkehrsangebote annehmen und auch bis ins höchste Alter motorisiert unterwegs sind, wird die Verkehrswachtarbeit zukünftig eine größere Herausforderung darstellen. Der Anstieg von Verkehrsunfällen mit Seniorenbeteiligung um 8% in nur einem Jahr ist ein ernst zu nehmendes Zeichen.

Der Angebotskatalog der Verkehrswachten zu präventiver Arbeit muss jedoch durch repressive Maßnahmen der Polizei für Raser (+29,8%Unfälle) und Alkoholfahrer (-11,3% aber immer noch 1355 Unfälle mit 9 Toten) ergänzt werden.

Mit stärkerer Präsenz und erhöhter Kontrolltätigkeit muss die Polizei die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen und des Alkohol- und Drogenverbotes durchsetzen. Die Verkehrswacht hält weiter an ihrer Forderung nach absolutem Alkoholverbot für Kraftfahrer fest.
Strafverfahren, die es im Zusammenhang mit Verkehrsdelikten zu verfolgen gibt, sollten nicht nur die Geldbuße oder die Punkte in Flensburg als erzieherische Maßnahmen vorsehen, sondern eine Verpflichtung zur Teilnahme an einem Sicherheitstraining beinhalten. Die Verkehrswachten im Land stehen für die Durchführung der Trainings bereit